Main Wein Kunst 2022

MainWeinKunst ein voller Erfolg

 

Was ehrenamtliches Engagement bewirkt zeigt Randersacker mit seinem 5. Kunstfest

Nach über zwei Jahren erwachte Randersacker endlich wieder aus seinem Dornröschenschlaf. Zum fünften Mal verschaffte „MainWeinKunst“ der kleinen Marktgemeinde knapp 5.000 Besucher aus nah und fern. Die Organisatoren Simone Doll-Gerstendörfer, Hermann Oberhofer und Ernst Weckert haben sich in bekannt traditioneller Weise seit einem Jahr alle Mühe gegeben, um an die Erfolge der Vorjahre anzuknüpfen. „Trotz Urlaubszeit hatten wir zahlreiche Gäste. Am Sonntag kamen auch viele Randersackerer, um ihren Ort zu feiern. Das zeigt mal wieder, dass unser ehrenamtliches Engagement auch bei der Lokalbevölkerung viel Zustimmung hat“, betont Oberhofer. „Bemerkenswert war, dass ich mit dem irischen Künstler Brian Fitzgibbon in der katholischen Kirche ausstellen durfte. Die Bilder und Skulpturen im Alltagsraum passten wunderbar zum Gesamtensemble.“ 

Wiederbelebter Flecken

„Toll war auch die Wiederbelebung unseres ‚Flecken‘, dem zentralen Platz im Ort“, ergänzt Sprecherin Doll-Gerstendörfer. „Wir arbeiteten unter erschwerten Bedingungen ein ganzes Jahr gemeinsam mit acht Winzern, weiteren Ausstellern sowie Künstlern an der Umsetzung unseres beliebten Festivals. Immer wieder gab es Unsicherheiten wegen möglicher Corona-Bestimmungen und wie diese sich auf das Fest auswirken würden“, ergänzt sie. Umso glücklicher waren nun Winzer und insgesamt 19 Kunstschaffende, als das Fest mit einer fulminanten Eröffnungszeremonie am Samstagnachmittag begann. Bürgermeister Michael Sedelmayer lobte den royalen Touch durch die Randersackerer Weinprinzessin Teresa König, die Gänsehautmomente, verursacht durch die faszinierende Luftnummer von Luisa Gerstendörfer und die Akrobatik der Akronauten. 

„Besonders gut hat mir gefallen, dass die Rathauswiese durchgehend mit Akrobaten, Jongleuren und Musik bespielt war. Das hat den Eingangsbereich unseres Festivals gehörig aufgewertet“, sagt Bildhauer Klaus Gerstendörfer.

 

Nach Einbruch der Dunkelheit verzauberte die Feuershow der Jongleure des Circus Knirps den Himmel über dem Kirchplatz. Auf den Straßen des Marktfleckens heizten die Straßenmusikanten von HCC und die Trancas‘ Trabanten den Besuchern ordentlich ein. 

Auch an Familien war gedacht: Am Sonntag gab es Akrobatik und Jonglieren zum Mitmachen auf der Rathauswiese, was besonders bei den Kindern hoch im Kurs stand. 

Die Winzerhöfe im Altort überboten sich selbst: Ines Segelhorst aus Oldenburg war von der Kellerführung im Weingut der Trockenen Schmitts begeistert. „In die sehenswerten Weingutskeller kommt man sonst nicht so einfach hinein“, erklärt das Winzerpaar Bärbel und Bruno Schmitt und bezeichnet MainWeinKunst als beste Marketing-Veranstaltung für Randersacker. „Der riesige Organisationsaufwand der Verantwortlichen wurde durch die vielen Gäste belohnt!“

Auch Winzerin Sandrine Heimig ist begeistert: „Zum ersten Mal haben wir als noch junges Weingut unsere Tore geöffnet. Wir waren überwältig vom positiven Feedback unserer Gäste und haben uns sehr über den regen Zuspruch und die tolle Stimmung gefreut.“ Christoph Schädels Werke wurden gern mit einem Glas Wein in der Hand betrachtet. „Unbedingt wollen wir weiterhin mit ihm arbeiten und ihn näher ans Haus binden. Wir freuen uns sehr auf die nächste Veranstaltung.“

Künstler und Winzer überboten sich selbst

Ganz klar, dass auch der französische Partnerort Vouvray mit von der Partie war. Joachim Müller, Urlauber aus Düsseldorf, lobte seinen hervorragenden Sekt, der im Altort ausgeschenkt wurde. 

Vor der Corona-Pandemie eröffnete Maria Sommer-Schneider ihre Galerie. Lange war es ruhig gewesen, doch zum Kunstfestival kamen jede Menge Besucher. „Ich war total überrascht und freute mich über den Ansturm“, sagt die Fotografin. Darüberhinaus zogen Häppchen kombiniert mit Schoppen oder Kaffee und Kuchen die Gäste zu den Vernissagen. „Die Mühe und das Bangen haben sich gelohnt“, sagt Ernst Weckert, der als Künstler und Grafiker auch für die Flyer zuständig war. 

In zwei Jahren wird es wieder soweit sein. MainWeinKunst wird dann in sechster Auflage stattfinden, falls nicht wieder etwas dazwischen kommt. Die Artisten wollen jedenfalls alle wieder dabei sein, wie sie betonen. Ein besonderes Lob zollten die Trancas‘ Trabanten dem Weinort: „Ihr wisst schon, dass wir normalerweise nur auf Mittelalterfesten spielen. Das will schon was heißen, dass wir schon zum zweiten Mal in Randersacker sind!“ schmunzeln sie. Ein drittes Mal scheint daher sehr wahrscheinlich.

(Text: Sabine Ludwig)